Sillanpää, Frans Eemil

Frans Eemil Sillanpää: Jung entschlafen

Nachdem Kustaa seinen ererbten Hof verkaufen musste und seine Frau kurz darauf stirbt, bleibt er alleine mit seiner Tochter Silja zurück. Silja ist gerade sechzehn, da stirbt auch Kustaa, Silja ist nun auf sich selbst gestellt und verdingt sich als Magd auf verschiedenen Höfen. Nur ein Jahr, nachdem sie eine erschütternde erste Liebe und Trennung erlebt hat, stirbt Silja, nur zweiundzwanzig ist sie geworden. Soweit der Plot. Der finnische Nobelpreisträger Sillanpää (1888-1964) beschreibt die Natur - die sichtbare äußere und die von ihm sichtbar gemachte innere - so präzise, fein und warmherzig, er zeichnet von allem und allen so lichte Bilder, dass der Leser sofort Zugang zu und Sympathie für diese vergangene Welt findet und empfindet. Die Einsamkeit und Traurigkeit, aber auch die Freude und Zufriedenheit mit Wenigem, das unbewusste Wissen um das Werden und Vergehen in der Natur und im Leben ist diesen einfachen Menschen eigen. Dies bewahrt sie davor, mit dem Schicksal zu hadern. Dem Leser bescheren sie einen tiefen Blick in eine zugleich nahe und ferne Zeit. 

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