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April 2021

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Michael Hugentobler: Feuerland

Anstatt das Wort Gottes zu verkünden, sammelt der englische Missionar Thomas Bridges obsessiv Wörter: er verfasst ein Buch über die Sprache der südamerikanischen Yamana. Dieses gelangt Jahrzehnte später zufällig in die Hände des Linguisten und Ethnologen Hestermann, der darin einen "Bauplan" für die Welt erkennt, eine "Kopie der Wirklichkeit". Das Buch ist der Dreh- und Angelpunkt dieses überaus lebendigen Romans, der über Kontinente, verschiedene Lebensweisen und politische Systeme hinweg von der Magie der Sprache erzählt.

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Paavo Matsin: Gogols Disko

Eine estnische Stadt, irgendwann in der Zukunft - das Land steht wieder unter russischer Zarenherrschaft. Die Figuren: eine bunte Mischung aus Dieben und Tagedieben, Künstlern und dem auferstandenen Dichter Gogol! Es entwickelt sich eine absurde Geschichte, die alles aufs Korn nimmt, vor nichts zurückschreckt, die Visionen und Abstürze schildert, Ängste benennt und ihr Gegenmittel: den Humor. Ein Roman mit Seltenheitswert, ein anarchischer Spaß mit Tiefgang!

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Harry Martinson:

Schwärmer und Schnaken

Harry Martinsons Naturschilderungen sind außergewöhnliche Essays.

45Texte aus den Jahren 1937-1939 versammelt dieser Band und gibt einen tiefen Einblick in das Werk des Schriftstellers, der die Beschreibungen von Pflanzen, Tieren, Bächen, Wiesen etc. mit Betrachtungen über Politik, Geschichte und Gesellschaft verbindet. Mit großer Sprachkraft und ungeheurem Variantenreichtum knüpft er die "Bande zwischen der Natur und der menschli-chen Seele" neu, verliert dabei aber nicht die Umstände des menschlichen Lebens aus den Augen.

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Vicente Valero: Schachnovellen

Vier Reisen, die zu Spurensuchen der europäischen Geistesgeschichte werden, verbunden mit der Passion für das Schachspiel: Vicente Valero verknüpft Literatur, Philosophie, Malerei und Politik mit seinen ganz persönlichen Reiseerlebnissen. Auf diese Weise gelingt ihm ein profunder Blick auf Walter Benjamin, Brecht, Nietzsche, Kafka und Rilke. Und ein kluges und feines Buch über die Kunst des Reisens, eines, das den Horizont weitet!

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Lukas Hartmann: Schattentanz -

Die Wege des Louis Soutter

Aus verschiedenen Blickwinkeln, aus den Erinnerungen mehrerer Personen zusammengesetzt, zeichnet Lukas Hartmann ein intimes Porträt des Musikers und Malers, des Außenseiters Louis Soutter (1871-1942). Von seiner Familie unter Vormundschaft gestellt, erschafft Soutter den Großteil seines Werkes in einem Heim, oft werden seine Zeichnungen zum Anfeuern des Ofens benutzt. Nachdem sein berühmter Cousin Le Corbusier deren Qualität erkannt hat, werden die tausende Blätter aufbewahrt. Soutters Versuche, Fuß zu fassen im Leben werden ebenso beleuchtet wie seine inneren Kämpfe und die schließlich radikale Hingabe an die Kunst. Der Roman verändert den Blick auf die Bilder Soutters, die, wie mittelalterliche Totentänze, Leid und Lebensgier zeigen.

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