Bauer, Jürgen

Jürgen Bauer: Styx

In der Oper, einem riesigen Garten, der Welt der Erinnerungen und dem unebenen Gelände eines Neuanfangs spielt dieser Roman in vier Akten. Die Ich-Erzählerin ist eine Souffleuse, die eines Tages ihren Dienst verweigert. Dies geschieht am Anfang des Romans, der schichtweise Detail für Detail das Leben der Souffleuse freilegt. Wie ein Gärtner entfernt Jürgen Bauer behutsam die Erde, bis die Wurzeln sichtbar werden, bis die Pflanze an einen anderen Ort versetzt werden und dort ein neues Leben beginnen kann. Dazu muss sie sich ihren Erinnerungen stellen, begreifen, dass sie das Erbe ihres Mannes nicht bewahren muss, dass sie die Geschichte ihres Lebens selbst schreiben kann. Immer wieder überlappen sich Zeitebenen, Ereignisse und Personen schieben sich  übereinander, erstaunlicher-weise klären sich die Dinge genau dadurch.

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Jürgen Bauer: Portrait

Drei Personen - die Mutter, der Geliebte, die Ehefrau - erzählen das Leben Georgs. Ein jeder schildert ihn aus seiner Sicht und erzählt dabei sein eigenes Leben, seine eigenen Sehnsüchte, Ängste und Scheitern mit. Drei Tonlagen konstruieren die Geschichte, die von Liebe und Schuld, Anerkennung und Abschied nehmen erzählt und auch die Frage stellt: Wie viel erzählen wir von uns selbst, wenn wir von anderen sprechen?

Ein vielschichtiger, souverän erzählter Roman, der die LeserInnen zu einem Blick in den Spiegel auffordert,

sehr gelungen.

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