Campbell, Alasdair

Alasdair Campbell: Der Junge aus Ness

Colin Murray wächst in den 1950er und 60er- Jahren auf den Äußeren Hebriden auf. Die karge Landschaft, Arbeit und Armut bestimmen das Leben der Menschen.

Aber auch das weit verzweigte Verwandt-schaftsgeflecht, die Geschichten und Lieder, die den Menschen ihre Identität geben.

Als Colin das Dorf Ness verlässt, um die Schule in Stornoway und später die Universität in Aberdeen zu besuchen, verlässt er nicht nur die Insel, sondern die Gemeinschaft, die ihm Wurzeln gab. Er gerät in eine Abwärtsspirale, es bleibt am Ende offen, ob Colin sich aus dieser befreien konnte.

Alasdair Campbell, ebenfalls von der Insel Lewis, zeichnet ein genaues Gemälde des Lebens am Rand Europas.

Die Stimme eines Erzählers, der auf das Geschehen blickt, wird abgelöst durch den Ich-Erzähler, der in Briefen sein Leben erzählt. Damit verwebt er sehr geschickt Vorder- und Hintergrund sowie das Individuum mit der Gemeinschaft. Sein Held Colin führt in seinen Briefen die Tradition des Geschichtenerzählens fort, das ist eine letzte Bindung an seine Heimat.

                                                                  Zur Besprechung