Erpenbeck, Jenny

Jenny Erpenbeck:

Gehen, Ging, Gegangen

Der emeritierte Professor Richard nimmt Kontakt auf zu den Flüchtlingen, die von 2012-14 auf dem Berliner Oranienplatz leben und dort gegen das deutsche Asylrecht protestieren.

Er lernt die Männer und die Justiz kennen, verfolgt ihre von Beginn an zum Scheitern verurteilten Versuche, in der deutschen Gesellschaft Fuß zu fassen. Erpenbeck hält sich an die Chronologie der Ereignisse und gestaltet aus diesen einen Roman, der in seiner literarischen Wirklichkeit die Realität schmerzlich reflektiert. Ihr Verdienst ist, dass sie aus den anonymen Flüchtlingen Menschen schält, die trotz traumatischer Erlebnisse willens sind, ihre Zukunft selbst zu gestalten. Wenn man sie denn ließe.

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