Kaminski, Volker

Volker Kaminski: Rot wie Schnee

Der Maler Tom Lautenschläger malt nach einer zweijährigen Schaffenskrise ein überwältigendes Bild, den "Jungen im Schnee." Dieses Bild symbolisiert die Schrecken der Flucht. Es ist der Auftakt zu einer Grauen Serie, die die Nachkriegszeit ins Bild setzt. Diese Zeit mit ihren Aggressionen und ihrem Druck lastete auf der Seele des Malers, wie der Krieg selbst auf seinem Vater.  Dieser sucht den Maler in seinen Träumen heim, sie verstehen sich in diesen Träumen so wenig wie in der Realität. Nach vielen weiteren Bildern, in denen Tom die Themen Krieg/Flucht, Familie und Heimat  bearbeitet, schließt sich für Tom mit der Darstellung eines alten Mannes der Kreis. Er kann seine eigenen Erinnerungen von den "geerbten" lösen und erst damit endet für ihn die Nachkriegs-zeit. Der vielschichtige psychologische Roman ist auch eine Auseinandersetzung mit der Kunst als Forschung und Arbeit. In leichter und flüssiger Sprache lässt Kaminski den Leser einem Künstler bei der Arbeit zuschauen, dabei gibt er dem Menschen und den Bildern Raum und Stimme.

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