Kuncewiczowa, Maria

Maria Kuncewiczowa: Zwei Monde

Die zwei Monde symbolisieren die unterschiedlichen Welten, die im polnischen Städtchen Kazimierz Dolny in den Jahren der Zwischenkriegszeit zusammentreffen: Die der Einheimi-schen und Sommerfrischler, die der Christen und Juden, der Armen und Reichen, der Männer und Frauen. Maria Kuncewiczowa (1895-1989) lebte viele Jahre dort, bezaubert von der Vielfalt und Eigenartigkeit der Stadt. In den zwanzig Geschichten, aus denen der Roman besteht, werden Stadt, Umland, der Weichselstrand und all die vielen verschiedenen Menschen, die dort leben und arbeiten oder sich vergnüglich tummeln, lebendig. Ihr Blick ist klar, sie errichtet keine Idylle, zeichnet deutlich die unterschiedlichen Möglichkeiten aufgrund des Geschlechts, der sozialen Stellung und der Religion auf. Doch sie wählt einen poetisch-leichten Ton, lässt den Blinden, die Schneiderin oder die Bettlerin so lebendig werden wie den Herrn Rechtsanwalt oder die diversen Maler, die der Faszination des Ortes ebenso erlagen wie die Schriftstellerin selbst.

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