Stafford, Jean

Jean Stafford: Das Leben ist kein Abgrund -

Stories

In elf Erzählungen leuchtet Jean Stafford in die "innerste Kammer" ihrer Figuren. Präzise und empathisch, tieftraurig und komisch, sehr lebendig und intensiv erzählt sie von allen Facetten des menschlichen Lebens. Dabei kommt dem Leid mehr Raum zu als dem Glück, der Einsamkeit mehr als der Liebe oder Erfüllung. Die zwischen 1944 und 1978 entstandenen Stories sind zeitlos moderne Klassiker, sie fangen Menschen in extremen Momenten oder Phasen ein - das Leben könnte doch ein Abgrund sein.

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Jean Stafford: Die Berglöwin

Ralph und Molly, zu Beginn des in den 1920er Jahren spielenden Romans zehn und acht Jahre alt, sind Außenseiter in ihrer Familie. Die Mutter und die älteren Schwestern gehen ganz in Konventionen auf, die beiden Jüngsten sind in keiner Weise `gefällig´. Aus gesundheitlichen Gründen dürfen die Kinder einen Teil des Jahres auf der Farm ihres Onkels in Colorado verbringen - diese beiden Welten könnten nicht gegensätzlicher sein. Der Roman beleuchtet das komplizierte Verhältnis der beiden Geschwister, die im Haus der Mutter natürliche Verbündete sind, auf der Ranch verändert sich alles. Die Charaktere werden aus der Handlung entwickelt, auf beeindruckend schnörkellose Weise, ohne auf Mitleid abzuzielen und den Kindern die Würde der Einsamkeit belassend, komponiert Jean Stafford einen einzigartigen Roman, der "eine geballte Ladung psychologischen Dynamits" enthält. Auf das Ende hin spitzt sich das Geschehen dramatisch zu, die letzten Seiten sind zugleich Essenz und noch einmal eine neue Welt zugleich. Ganz ganz große Erzählkunst!

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