Bunin, Iwan

Iwan Bunin: Verfluchte Tage, 

Ein Revolutionstagebuch

Bunin (1870-1953) beschreibt in

seinem literarischen Tagebuch die Zeit zwischen Januar 1918 und Juni 1920.

Er erlebt die blutige Revolution in Moskau und in Odessa mit, er ist angewidert von der ausufernden Gewalt und er ist entsetzt über die Kulturkatastrophe, die die Revolution bedeutet. Sie ist für ihn eine Vernichtung jeglicher geistigen Freiheit, da sie freies Schaffen und Schöpfen unmöglich macht. In anekdotischen Miniaturen beleuchtet Bunin die chaotischen Entwicklungen und vollzieht damit literarisch nach, was in der Realität vor sich geht. Körperlich, geistig und seelisch erschöpft, kann er Russland 1920 verlassen,

er lebt fortan in Frankreich. 1933 bekommt er als erster russischer Schriftsteller den Nobelpreis, was ihn nicht davor bewahrt, in Vergessenheit zu geraten. "Verfluchte Tage" legt Zeugnis davon ab, dass Literatur Zeitzeugnis sein, und zugleich die Zeiten überdauern kann. In seiner Genauigkeit und Fülle ist es ein einzigartiges Dokument, sein Stil,

seine Tiefe und seine sprachliche Vielfalt machen es zu großer Literatur.

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