Togonidze, Ekaterine

Ekaterine Togonidze:

Einsame Schwestern

Lina und Diana teilen sich einen Körper, ansonsten sind die siamesischen Zwillinge sehr unterschiedlich. Eines haben sie gemeinsam: die Liebe zu ihrem Tagebuch. Eine jede hat ihr eigenes Heft, dem sie Gedanken, Träume, Wünsche und Ängste anvertraut. Aus diesen beiden Stimmen setzt Ekaterine Togonidze ihren beeindruckenden Debütroman zusammen, zu dem sich als weitere Perspektive der Vater der Mädchen gesellt. Er erfährt von ihrer Existenz aus einem Beileidsschreiben des Krankenhauses. Es dauert lange, bis er glaubt, dass wirklich er der Vater dieses "Monsters" ist und erst, als er die Tagebücher ausgehändigt bekommt, erfährt er, wo und wie Lina und Diana lebten und was sie in den Tod trieb. Die Kernaussage des Romans ist:

die eigentliche Katastrophe im Leben von Lina und Diana ist nicht ihre körperliche Statur, nicht die Tatsache, dass sie siamesische Zwillinge sind, die Katastrophe sind die "Menschen draußen". Diese Aussage lässt sich keineswegs auf Georgien, wo dieser Roman spielt, beschränken.

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