De Stefani, Livia

Livia De Stefani:

Trauben schwarz wie Blut

Das Sizilien der 1920er und 30er Jahre ist Schauplatz dieses grandiosen Romans, der einer griechischen Tragödie gleichkommt. Livia De Stefani führt den Kampf zwischen weltlicher Macht und Ohnmacht dem Schicksal gegenüber mit all den sich daraus ergebenden inneren und äußeren Konflikten bildgewaltig vor Augen.

Die Lebenswelt ihrer Figuren ist durch und durch patriar-chal, die Mafia wird als schicksalhaft wahrgenommen - dass eine Frau Anfang der 50er Jahre über die Mafia schrieb, löste einen Skandal aus. Und auch, dass hier Bruder und Schwester aus purer Verzweiflung zueinander finden... Der Roman steckt voller Brutalität, physischer wie psychischer, er ist politisch und er ist wunderbar poetisch. Die Autorin versteht sich auf Gesellschaftskritik genauso wie auf zarteste Beschreibungen.  

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