Bloch, Serge

Marie Desplechin und Serge Bloch:

Die Bären aus der Rue de l´Ours

Der Illustrator Serge Bloch hat zusammen mit der Autorin Marie Desplechin seine Familiengeschichte verschriftlicht. Bild und Text ergänzen sich kongenial, beide sind leicht und feinsinnig, sehr charmant und machen große Freude. Mittelpunkt der Mischpoche war die koschere Metzgerei in der Bärenstraße im Elsässischen Colmar. In diesen kleinen Ort waren nach dem  Krieg nur wenige Juden zurückgekehrt, doch die Synagoge existierte noch, die Kinder wuchsen als Teil der Gemeinde auf. Prägend waren aber vor allem die so ganz unterschiedlichen Familienmitglieder, die eines einte: eine freigeistige Haltung. Serge Bloch macht die LeserInnen mit diesem Familienporträt zugleich mit Besonderheiten einer Welt vertraut, die "heute nicht mehr existiert". 

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Michael Ondaatje und Serge Bloch:

Jasper braucht einen Job

Jasper, ein Dobermann, ist teuer.

Ein Job wäre prima, doch was könnte

er machen? Unverhofft bekommt

er ein Engagement bei einer Theaterproduktion des Stückes

"Caesar und Cleopatra" von G.B. Shaw. Jasper macht seine Sache gut, das Publikum liebt ihn, er wird zum Star. Leser/Zuschauer verfolgen seine Entwicklung vom Haustier zum Alphatier - und wie er am Ende einen ganz anderen Job bekommt. Einen weniger glamourösen, doch vielleicht einen mit Gehalt? Das 47. der "Tollen Hefte" , dem auch ein Poster beiliegt, ist eine geballte Ladung an Farbe, die beredten Illustrationen Blochs unterstreichen den lakonischen Stil Ondaatjes kongenial. Herausgekommen ist eine perfekt in Szene gesetzte Geschichte, die nicht nur das Verhältnis von Mensch und Hund beleuchtet, sondern auch die Sorgen und Träume aller, die auf der Bühne des Lebens stehen.

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