Kinsky, Esther

Esther Kinsky:

Gedankenspiele über die Hoffnung

Ganz umfassend, von der Etymologie, über die Verbindungen zu Zeit, Erinnerung, Glück, Handeln etc., bis hin zu Überlegungen, was es heißt, ohne Hoffnung zu leben, beleuchtet Ester Kinsky klar und verständlich einen weiträumigen Begriff. Sie erzählt Persönliches, ordnet das "Konzept der Hoffnung" historisch ein, zieht Verbindungslinien zu berühmten Gedichten oder auch zur Bedeutung des Odysseus - das schmale Büchlein ist eine Fundgrube an Ideen und Gedanken. Man wird immer wieder staunen über diese Fülle.

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Esther Kinsky: Weiter Sehen

Die Erzählerin hegt eine große Leidenschaft für das Kino. Dieser Ort  der gemeinsamen Erfahrung, der Verständigung und auch der Magie, steht exemplarisch für das WIE des Sehens und des Weiter Sehens über das eigene Wohnzimmer hinaus. Sie wagt es, an einem kleinen Ort in Südungarn ein verlassenes Kino wiederzubeleben, sie versucht es. Diese persönliche Geschichte ist eingebettet in die Entwicklungen der Gesellschaft. Das Buch erzählt auf verschiedenen Ebenen von Menschen und ihrer Wahrnehmung der Welt, von Standortbestimmungen und der Bereitschaft, das Mögliche zu denken.

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Esther Kinsky: Fremdland

In dieser Erzählung lotet Esther Kinsky das komplexe Thema Heimat und Fremde aus. Sie schreibt über das "Zwischenland" Banat, in dem sie einige Jahre lebte. Über ihre Reise nach Weißkirchen, heute in Serbien gelegen. Sich verändernde Grenzen, aber auch wandernde Flussbetten, die Rosenspur, die die türkischen Eroberer hinter-lassen haben, Rosen, in denen sich die "Ankömmlinge aus einer Fremde" durchzusetzen scheinen, oder die unendlichen Blautöne des Himmels - die Erzählung ist eine genaue Betrachtung des Landes, des Geländes, der Landschaft, und sie ist ein Nachdenken über die Frage, wie Fremde zu Heimat werden kann.

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Esther Kinsky: Rombo

Am 6. Mai 1976 erschütterte ein schweres Erdbeben den Nordosten Italiens. Diesem Beben, das "Leben und Landschaft in ein Vorher und ein Nachher" spaltete, spürt der Roman "Rombo" nach. Sieben Menschen nähern sich dem Geschehen an, konkretisieren ihre Erinnerungen im Lauf ihre Erzählens. Die Autorin geht außerdem auf Flora und Fauna, Geologie, Politik und gesellschaftliche Strukturen ein - der Roman ist ein Gang durch die Welt. Und ein unglaublich vielfältiges, auch sprachlich herausragendes Zeugnis der Erinnerungskultur.

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Esther Kinsky: Hain, Geländeroman

Drei Reisen unternimmt die Ich-Erzählerin: in die Bergwelt Olevano Romanos, in das Dorf Chiavenna in der Lombardei  und in die Lagunen-landschaft um Comacchio im Podelta.

Ganz Wahrnehmung und sehr präzise erkundet sie das Gelände, gleichzeitig

ist ihre Reise eine nach Innen. Erinnerungen an die Kindheit, vor

allem an den Vater, werden wach, die Leerstelle des kürzlich verstorbenen Lebensgefährten M. wird schmerzlich bewusst. 

Der Geländeroman Esther Kinskys erzählt von Abwesenheit und von Verlorenem. Er tut dies in einer ungeheuren Präsenz von Wirklichkeit und Realität. Kinsky beschreibt aber wesentlich mehr als die sichtbare Realität - stets schwingt eine an die Vergangenheit erinnernde, an das momentane Empfinden oder eine philosophische Überlegung anstoßende Ebene mit. So transformiert die Dichterin das (konkrete) Gelände in einen "Hain". Seit dem 18. Jahrhundert gilt dieser als Sitz und Symbol der Dichtkunst. 

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