Mendels, Josepha

Josepha Mendels: Rolien & Ralien

Rolien ist ein ungewöhnliches, sehr phantasiebegabtes Mädchen, das sich, nachdem das Spiel mit Puppen zu langweilig geworden ist, dem Schreiben zuwendet. Sehr jung schon verkündet sie: "Ich werde Schriftstellerin".

Auch "ein Mensch" will sie werden, eigenständig und frei. Dazu verlässt sie die Niederlande, geht nach Paris, begegnet dort dem Leben in allen Facetten, auch der Einsamkeit. Immer dabei ist Ralien, ihre "Bücherstimme", ihr zweites Ich, ihre Freundin und Feindin, ihre Künstlerseele. Ein wunderbar federleichtes Buch mit viel Tiefe, Sensibilität, Genauigkeit und einem Augenzwinkern, geschrieben in einem sehr warmherzigen Ton. Ganz große Empfehlung!

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Josepha Mendels: Du wusstest es doch

Um der Besetzung durch die Nazis zu entgehen, flieht der Dichter Frans Winter 1943 aus den Niederlanden nach London. Er lässt seine Frau und zwei kleine Kinder zurück - und nimmt sich vor, jegliche Erinnerung in einen geheimen Winkel seines Herzens zu schließen. In London trifft er Henrietje Bas, ebenfalls Holländerin und Jüdin. Die beiden leben eine exzentrische Liebe, von Anfang an um deren Ende wissend, denn sobald der Krieg vorbei ist,

wird Frans zurückkehren in sein altes Leben.

Josepha Mendels gelingt es, einen Roman, der in finsteren Zeiten spielt, vollkommen frei von Bitterkeit und Pathos zu schreiben. Die Geschichte ist komisch und tragisch, frisch, unkonventionell und ehrlich und setzt allen unabhängigen Frauen ein Denkmal. Und sie ist in einem in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Ton verfasst.

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