Mesa, Sara

Sara Mesa: Die Familie

In ihrem neuesten Roman blickt die 1976 geborene Autorin auf und in die Keimzelle der Gesellschaft: die Familie. Nach außen hin scheint alles in Ordnung bei der Familie des Anwalts, der sich karitativ engagiert. Doch niemand sieht, dass in der allerbesten Absicht, die Kinder zu guten Menschen zu erziehen, ein autoritäres, geschlossenes System geschaffen wurde, das die Kinder erstickt. Sie rebellieren still oder offen, doch dieses System fördert vor allem Lüge und Verstellung.

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Sara Mesa: Eine Liebe

Eine klassische Liebesgeschichte ist dieser Roman beileibe nicht. Er ist die Erzählung einer Flucht aufs Land, die keine Befreiung bringt, sondern die Protagonistin Nat in eine Obsession stürzt. Er erzählt von Schuld und Sühne, von Vergebung und Strafe, von den Erwartungen der Gesellschaft und dem Tauschhandel als "grundlegende soziale Interaktion". Sara Mesa leuchtet die Verstrickungen, in die Nat gerät aus, ohne in ein Schwarz-Weiß Denken zu verfallen. Immer wieder geht es um Geben und Nehmen in diesem gewaltigen Roman, der durch Präzision glänzt und ganz unerwartet endet.

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Sara Mesa: Quasi

Im Park, in einem Gebüsch, beginnt die ungewöhnliche und per se verdächtige Freundschaft zwischen der Schul-schwänzerin Quasi - sie ist "quasi vierzehn", also dreizehn, und "dem Alten", einem vierzig Jahre älteren Mann, der nicht arbeitet, sich nur für Vögel und die Musik von Nina Simone interessiert und sich etwas merkwürdig benimmt. Über Monate treffen sie sich fast täglich, Quasi führt ein Tagebuch über diese Begegnungen. Schließlich explodiert die ganze Situation, denn Erwartungen, Vor-urteile, Halbwissen, die Unfähigkeit zuzuhören gepaart mit blühender Phantasie sind eine geballte Ladung an Sprengstoff. Die junge Autorin spannt ein Netz um ihre Figuren, in das sie auch die LeserInnen mit einwebt und gefangen nimmt - ihre doppelbödige Geschichte wirft sehr viele Fragen auf, sie endet nicht mit der letzten Seite. 

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