Kjaerstad, Jan

Jan Kjaerstad: Der König von Europa

Alf I. Veber, sechsundvierzig, erfolg-reicher Internetpionier zu Beginn des neuen Jahrtausends: er verbringt diese Nacht alleine in den norwegischen Bergen, gespannt zwischen Erinnerungen und der Frage, wie sein Leben weiter gehen soll. Kurz entschlossen reist er nach London, er will eine alte Liebe wieder finden, wird enttäuscht, begegnet aber einer jungen Frau, die die Synthese all seiner bisherigen Lieben zu sein scheint. In die Lebensgeschichte des Helden eingebettet ist die Frage: Was stellen wir mit all unserem Wissen an? Sowie die Begriffe `Muster´ und `Netz´ in allen nur vorstellbaren Ausprägungen - vom handgeknüpften Netz aus Seilen bis zum Internet, von den Mustern, die Licht und Blätter zeichnen bis zum Boden der Markuskirche in Venedig.

Alf, der einst Ideengeschichte studierte, möchte die Aufklärung vollenden, er möchte einen neuen Planeten erschaffen, einen, in dem "Bruchstücke des Wissens" ihre "wahre Bedeutung" finden, "wenn sie in etwas Ganzes eingefügt werden, zusammenwirken können". Mit einer unglaublichen Kunst des Verwebens von einzelnen Fäden schreibt Jan Kjaerstad in genau dieser Form des Vernetzens, Verknotens, Zusammendenkens des Realen und des Symbolischen. So entsteht ein sehr komplexer, spannender  und vielschichtiger Roman. 

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