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Oktober 2025

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Ion Postolache: Raureif -

Erinnerungen aus Moldau

Ion Postolaches Erinnerungen umfassen das gesamte 20. Jahr-hundert. 1918 geboren, blickt er zurück bis zu seinen Großeltern, Bauern wie auch seine Eltern. Er selbst kämpfte im Krieg für verschiedene Armeen, heiratete, hatte drei Kinder, arbeitete als Veterinär - und war, wie alle Moldauer, Spielball der Geschichte. Sein persönliches Leben reflektiert er in den Geschehnissen der Zeit und macht so auf jeder Seite deutlich, dass es nicht möglich ist, ein privates Leben zu führen, das außerhalb des Zugriffs der jeweiligen Machthaber liegt. Solche Erinnerun-gen sind wertvolle Ergänzungen und Korrekturen der offiziellen Geschichtsschreibung, sie erzählen von den Nöten derer, die regiert werden. 

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Charlotte Mew:

Einige Arten zu lieben

Charlotte Mews (1869-1928) Erzählungen überraschen durch eine extreme Vielfalt an Stil, Ton, Inhalt.

Sie schreibt über die Liebe, über Machtstrukturen, über den Einbruch des Phantastischen in das reale Leben, sie personalisiert die Natur oder inszeniert sie als Universalkraft. Sie rückt Liebe und Tod nah zueinander, dabei ist der Tod kein Schreckgespenst, das sind eher Möchtegernkünstler oder besitzergreifende Ehemänner. Manche Erzählungen klingen wie Märchen, jedoch in sehr eigenwilliger Auffassung, sie schreibt erfrischende und hintergründige Dialoge, sie versteht sich auf innige Natur-beschreibungen und auf feinste Darstellungen menschlicher Zustände und Regungen. Jede einzelne Geschichte ist eine Überraschung, birgt Rätselhaftes. Hier schreibt eine Frau, die sich nicht an konventionelle Logik oder Erzählvorgaben hält - hier schreibt eine Frau, die ganz und gar eigenständig agiert. 

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