Dieckmann, Dorothea

Dorothea Dieckmann: Kirschenzeit

Eine Mutter reist nach Colmar, um dort ihre erwachsene Tochter zu treffen. Bilder aus einer ersten Reise dorthin, Erinnerungen an die Vergangenheit, blitzen auf, legen sich zwischen die Bilder der Gegenwart. Den Isenheimer Altar mit seinen Schreckensbildern möchten die beiden gemeinsam besichtigen - begleitet werden sie von einer Erzählerin, die als ein "Ich" mit dabei und zugleich außen vor ist.  Die Erzählerin schafft ein eindringliches Wort-Bild, in dem, wie auf einem Gemälde, jeder Pinselstrich bzw jedes Wort, wichtig ist, jedes Detail eine Bedeutung hat, die sich in der Zusammenschau mit anderen Details vervielfacht.  So wird aus der Mutter-Tochter-Geschichte ein weiträumiges Bild, das die Frage nach der Möglichkeit eines "zweiten Blicks" stellt.

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