Schneider, Elisabeth

Elisabeth Schneider:

Nach dem Wassertag

Maria, geboren 1884, aufgewachsen in einer streng protestantischen, deutschstämmigen Familie in Bosnien, verlässt 1912 wegen der drohenden Kriegsgefahr und wirtschaftlicher Schwierigkeiten zusammen mit ihrem Mann und zwei Kindern Sarajevo. Sie möchten in Hamburg einen Neuanfang wagen. Dies ist nicht der erste in Marias Leben, das ihr kaum eine Möglichkeit zur Entfaltung gab. Nach dem Tod der Mutter übernahm sie mit zwölf Jahren die Verantwortung für Haus, Hof und drei jüngere Brüder, von einem weiteren Besuch der Schule konnte das intelligente Mädchen nur noch träumen. Mit fünfzehn entflieht sie der unerträglichen Enge, heiratet - und kommt vom Regen in die Traufe. Elisabeth Schneider zeichnet Maria sehr lebendig und komplex, bettet sie in den historischen Kontext, lässt die Zeit um die Jahrhundertwende aufleben und erschafft eine Frauenfigur, die exemplarisch für eine ganze Generation steht. 

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