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Juli 2015

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Charles Dickens - Ein Autorenporträt

Charles Dickens ist der Klassiker des

19. Jahrhunderts - er schuf Figuren, die Teil der britischen Kultur wurden, deren Namen Eingang in die Alltagssprache fanden. Seine auch literaturgeschichtlich wegweisenden Romane begeistern und berühren ihre Leser bis heute, darüber hinaus ist Dickens ein unermüdlicher Kämpfer für Aufklärung und Menschenrechte.

Protagonisten wie "Oliver Twist" oder Pip aus "Große Erwartungen" machen noch heute auf Missstände aufmerksam, die es so in Nordeuropa nicht mehr gibt,

aber an vielen anderen Orten der Welt.

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Marco Balzano: Damals, am Meer

Großvater, Vater und Sohn fahren zusammen von Mailand nach Apulien, um die Wohnung der Familie dort zu verkaufen. Damit kommt etwas zum Abschluss, das Jahrzehnte zuvor begann: der Verlust der Heimat wird nun notariell beglaubigt. Nicola, der Sohn bzw Enkel, erzählt die Reise aus seiner Sicht. Er lernt dabei nicht nur seinen Vater besser kennen, sondern begreift auch, dass er der letzte sein wird, der etwas von der alten Geschichte versteht. Er ist der letzte, der Großvaters Dialekt versteht, auch wenn er selbst ihn nicht mehr spricht. 

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Mercè Rodoreda:

Der Garten über dem Meer

Ein junges Ehepaar kauft eine Villa vor Barcelona, um dort die Sommermonate

zu verbringen. Anfangs sind die Feste fröhlich und verspielt, die Gäste zahlreich, doch im Lauf der Jahre schwindet die Leichtigkeit dahin, die Freude am Leben welkt wie die Blumen im Garten. Die in den zwanziger oder dreißiger Jahren spielende Geschichte wird vom Gärtner erzählt, der zu einem Chronisten einer untergehenden Zeit der Bohème wird.

Er ist der Vertraute aller Beteiligten und Hüter trauriger Geheimnisse.

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Peter Richter: 89/90

Richter ist fünfzehn, als die DDR im Jahr 1989 beginnt, sich endgültig aufzulösen.

Er gehört zum letzten Jahrgang, der noch das normale Programm (FDJ, Wehrerziehung etc) durchläuft. Er erlebt in Dresden den Niedergang des gewohnten Lebens, das Machtvakuum, in das die Rechten drängen, er erlebt den Krieg rivalisierender Vorstellungen, den Mauerfall und die Wiedervereinigung. Er mischt kräftig mit, beobachtet genau und schreibt nach 25 Jahren seine Erinnerungen an diese Zeit nieder. Damit verändert er den Blick auf die sogenannte "Friedliche Revolution": sie war nicht überall so friedlich, wie das heute dargestellt wird.

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