Grossman, David

 

 

David Grossman:

Kommt ein Pferd in die Bar

Der Stand-up-Comedian Dovele erzählt im Alter von 57 Jahren bei einem Auftritt in Netanja sein ganzes Leben. Das ist streckenweise komisch, dem Publikum bleibt jedoch zunehmend das Lachen im Hals stecken. Viele verlassen den Saal.

Am Ende ist nur noch ein Freund aus Kindertagen anwesend, der Richter Avischar. Die Männer sehen sich zum ersten Mal seit über 40 Jahren wieder,

Dovele hatte ihn extra eingeladen. Der Abend ist schon bald keine witzige Show mehr, sondern eine Mischung aus Beichte und Gerichtsverhandlung, denn Dovele bat den Richter schon vorher um ein Urteil. Der Roman schrammt an manchen Stellen am Unerträglichen entlang, hier scheint ein Schicksal sehr früh schon von einer großen Schuld besiegelt worden zu sein. Bleibt zu hoffen, dass Dovele einen milden Richter gewählt hat...

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David Grossman: Aus der Zeit fallen

David Grossmans Sohn Uri kam im Alter von 20 Jahren bei einem Einsatz der israelischen Armee im Westjordanland ums Leben. In diesem Buch verarbeitet er den Schmerz, den dieses Ereignis in sein Leben brachte in Form eines langen Gedichtes, eines Chorals aus vielen Stimmen. Das ist eines der Bücher, die man auslesen, aber niemals weglegen kann.

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David Grossman:

Eine Frau flieht vor einer Nachricht

Ora, Ilan und Avram sind seit ihrer gemeinsamen Militärzeit enge Freunde. Als der Roman einsetzt hat sich der 20jährige Sohn Oras und Avrams, Ofer, gerade freiwillig für einen Einsatz gemeldet. Ein schwerer Schlag für Ora zu einer Zeit, als sie gerade damit fertig werden muss, von Ilan verlassen worden zu sein. Zusammen mit Avram wandert Ora durch die Wüste, diese Wanderung ist eine durch ihr ganzes Leben, durch die Geschichte des Nahen Ostens und eine Flucht: sie denkt, wenn sie nicht erreichbar ist, kann auch nicht die entsetzliche Nachricht vom Tod Ofers zu ihr dringen.

Ein sehr persönlicher und eindringlicher Roman vor großer Kulisse.

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