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Januar 2016

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Salvatore Niffoi: Redenta Tiria -

Eine sardische Legende

In dem sardischen Bergdorf Abacrasta stirbt kaum ein Mensch eines natürlichen Todes. Eines Tages flüstert eine Stimme ihnen zu, dass es Zeit ist zu gehen. 

Diese grausame "Tradition" des Selbstmordes ändert sich, als Redenta Tiria  auftaucht. Sie schafft es, mit diversen Überresten alter Zeiten zu brechen und den Menschen zu zeigen, dass die Zeiten der Menschenopfer vorbei sind. Und das Leben ein Selbstbestimmtes sein soll. 

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Sasha Abramsky:

Das Haus der zwanzigtausend Bücher

Chimen Abramsky, Großvater Sashas, trug in seinem Londoner Haus zwei Sammlungen zusammen, die europaweit ihresgleichen suchen: die "wahrscheinlich beste Bibliothek für jüdische Geschichte in Europa" und eine "sozialistische Sammlung," die "wahrscheinlich die vollständigste Privatkollektion weltweit mit ihrem Bestand an einschlägiger Literatur des 18., 19. und frühen

20. Jahrhunderts" war. Alle diese Bücher werden in Chimens Haus aufbewahrt, gelesen und benutzt, es ist eine lebendige Bibliothek, Chimen ein anerkannter Gelehrter auf zwei Fachgebieten, der weltweit geschätzt wird.

Sasha durchschreitet das Haus seiner Großeltern Raum für Raum, benennt die Schwerpunkte des jeweiligen Zimmers und zeichnet so neben der geistigen Lebensgeschichte Chimens europäische Kulturgeschichte auf - nicht nur die des Judentums.

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Marie NDiaye: Ein Tag zu lang

Normalerweise verlassen Herman und Rose ihren Ferienort am 31. August - wie alle anderen Gäste auch. Nicht so in diesem Jahr. Sie übertreten das scheinbar eherne Gesetz und bleiben einen Tag länger. Dies führt zum Verschwinden Roses und des achtjährigen Sohnes. Herman versucht sie zu finden, doch in kürzester Zeit entgleitet ihm sein Leben komplett. In kafkaesker Manier findet er sich in einer völlig ausweglosen Situation  - je mehr er versucht, Teil seiner neuen Umwelt zu werden, desto fremder wird er.

Auch sich selbst.

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Karl Ove Knausgard: Sterben

Der erste Teil einer sechs Bände umfassenden Autobiographie widmet sich dem Tod des Vaters. Dieser war der Mensch, der trotz großem Abstand zur Familie deren gesamtes Leben bestimmte. Vor allem das Gefühlsleben. Als die Brüder das völlig vermüllte Haus reinigen, in dem der Vater seine letzten Jahre verbracht hatte und verstarb, werden viele Erinnerungen wach, die sich mit allgemeinen Fragen des Lebens und Betrachtungen vermischen.  

Die Faszination des Romans besteht darin, mit welcher Akribie er sich dem Vermessen von Zwischenräumen, Abständen und Distanzen widmet.

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