Moser, Jacqueline

Jacqueline Moser: Wir sehen uns

Dieser feine Roman spürt den Verbindungslinien verschiedener Menschen nach, erzählt von ihrem Alltag mit seinen Begegnungen, Trennungen, Sehnsüchten und Ohnmachten. Das Bindungsglied ist ein in Basel gelegenes Haus, es sind aber auch eine gewisse Melancholie und der Traum von einem anderen Leben, die in allen wohnen. Einer Malerin gleich porträtiert Jacqueline Moser ihre Figuren, Strich für Strich erhalten sie Kontur; die Leerstellen, die sie lässt, sind eine Einladung an die Leser:innen, das Bild weiter zu malen. 

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Jacqueline Moser: Ich wünsche,

wir begegneten uns neu

Die vierzigjährige Ella, Grafikerin und Künstlerin, hat ihren Mann verlassen und lebt nun mit ihrem Sohn Milo, fünf, in einer Wohnung in einer großen Anlage. Sie ist nach einem epilep-tischen Anfall, als dessen Konsequenz sie ihr bisheriges Leben aufgegeben hat, völlig erschöpft. Aus einseitigen Notaten oder Sequenzen, kunstvoll ineinandergeschichteten Zeitebenen und der vorsichtigen Setzung von Schwerpunkten in den acht Teilen, komponiert Moser einen klugen, leisen und präzisen Roman, der von der Entfaltung und Befreiung einer Frau erzählt, die die Kunst des Papierfaltens für sich entdeckt hat. Diese Tätigkeit gibt ihrem Leben eine Struktur, führt sie zurück zur Kunst und gibt ihrem Leben eine selbstbestimmte Zukunft.

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