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Februar 2013

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Marchesa Colombi:

Ein Bräutigam fürs Leben

Italien im 19. Jahrhundert: für Denza gibt es nur einen Ausweg aus ihrem langweiligen Leben, und der ist heiraten. Sie wartet auf ihren Angebeteten und wird darüber zum "reifen Mädchen." Der Leser wird Zeuge ihres Wartens (und damit ihres Lebens) und kann sich an einer feinen, köstlich zu lesenden Ironie erfreuen.

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Elsa Morante: Arturos Insel

Ein Klassiker aus den 1950er Jahren, der in den 20er und 30ern auf Procida, einer Insel vor Neapel, spielt. Arturo ist Halbwaise, täglich wartet er auf die Rückkehr des Vaters von seinen Reisen übers Meer. Und auch wenn er zurück kommt, bleibt Arturo weiterhin einsam. Eine junge Stiefmutter bringt sein Leben völlig durcheinander, Arturo lernt die Liebe kennen. Und wird erwachsen. Eine der schönsten Knabengeschichten der Weltliteratur!

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Paul Celan- Gisela Dischner:

Wie aus weiter Ferne zu Dir. 

Paul Celans Briefwechsel mit einer jungen Studentin der Nachkriegsgeneration aus den Jahren 1964-70. Ein intensiver Austausch über Kunst, Kultur und Politik, getragen von allergrößtem gegenseitigen Respekt. Ein profunder Einblick in die damalige Zeit, ein wunderschönes Lehrstück über menschlichen Umgang und tiefe Einblicke in die Poesie.

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Antonia S. Byatt: Ragnarök  

Das Schicksal der Götter

In diesem Roman werden die nordischen Sagen erzählt, die Rahmenhandlung bildet die Geschichte eines jungen Mädchens, das in diesen Sagen Halt findet. Sie lebt während des Zweiten Weltkrieges in Südengland, die ganze Welt um sie herum zerbricht. Ihre Flucht in die Sagenwelt kann das Grauen ein Stück weit bannen. Eine gekonnte Darstellung der Sagen und eine berührende Geschichte darum herum.

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Annemarie Schwarzenbach (1908-1942)

Eine zu wenig bekannte Schriftstellerin, die Reisereportagen aus aller Welt schrieb. Sehr poetische und einfühlsame Texte, sehr persönlich und lehrreich. Eine unkonventionelle Frau, die nie richtig Fuß fasste im Leben, stets zwischen Sehnsucht und Heimweh zerrissen war und sich stets bemühte, ihre Suche in Worte zu fassen. Ein ganz anderer Blick auf die Welt.

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Sibylle Berg:

Vielen Dank für das Leben

Toto kommt Mitte der 1960er Jahre in der DDR zur Welt. Nicht lange, da gibt seine Mutter ihn im Kinderheim ab, sie ist Alkoholikerin und kann nichts mit diesem Kind anfangen. Toto wird gequält, herumgeschoben, flieht später in den Westen, doch auch hier ist kein Platz für ihn. Trotz alledem verliert er nie den Mut, er scheint eine Haut zu haben, an der alles abperlt. Eine beeindruckende Persönlichkeit, deren Leben die Frage "Was macht euch so Angst" durchspielt. 

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David Grossman: Aus der Zeit fallen

David Grossmans Sohn Uri kam im Alter von 20 Jahren bei einem Einsatz der israelischen Armee im Westjordanland ums Leben. In diesem Buch verarbeitet er den Schmerz, den dieses Ereignis in sein Leben brachte in Form eines langen Gedichtes, eines Chorals aus vielen Stimmen. Das ist eines der Bücher, die man auslesen, aber niemals weglegen kann.

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