Die neuesten Empfehlungen

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April 2025

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Andrea Winkler: Mitten im Tag

In präziser Sprache und doch leichtem Ton geht Andrea Winkler existenziellen Themen nach: Einsamkeit, Trauer, Selbstverant-wortung. Die Texte sind so tastend, ruhig, geduldig, sich schnellen Meinungen enthaltend und das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheidend, dass man sich lesend gerne mit ihr auf den Weg der Entdeckungen macht. Ob sie eine Geschichte erfindet oder Texten und Figuren der Literatur und Märchen nachspürt, alle zeugen von einer Demut, der man gerne häufiger begegnen würde.

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Gerda Wagener & Vlasta Baránková: Konstantin - Wie Musik das Herz und die Seele verzaubert

Das kleine, schüchterne Krokodil Konstantin lebt zurückgezogen in einer einsamen Bucht. Niemand hatte Verständnis für seine stille und ruhige Art. Als er ein Waldhorn findet, ändert sich sein Leben. Er lernt Gefühle in Melodien auszudrücken, er kann bald Geschichten mit Musik erzählen. Das alles kommt den anderen Amazonastieren zu Ohren - plötzlich ist Konstantin nicht mehr der komische Außenseiter, er findet Respekt und verbreitet Freude. Die schöne Geschichte 'Gerda Wageners wurde von Vlasta Baránková kongenial illustriert - die einen bringen Freude mit Musik, die anderen mit Worten oder Farben. Ein ermutigendes Buch für Leser:innen bzw Betrachter:innen ab drei Jahren.

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Koike Masayo: Das Sperlingshaus

Sechs Erzählungen einer der renommiertesten Autorinnen Japans wurden für diesen Band erstmals übersetzt. Sie beschäftigen sich mit dem Punkt, an dem die Realität kippt, an dem sich Wirklichkeit und Traum ununterscheidbar ineinander verschlingen. Im Mittelpunkt der Geschichten stehen Frauen, die über Jahre und Jahrzehnte ihre Wünsche und Begierden unterdrückten, es kommt der Moment, an dem sie ausbrechen. Oft begleitet von Tieren, die hier eine andere, weitere Rolle einnehmen als in Märchen. Auch der Tod spielt eine Rolle, der physische wie der psychische, der ein sich wieder Einfügen in den Alltag bedeutet. Koike Masayo baut ihre Erzählungen langsam auf, dann aber überraschen sie die Leser:innen mit unerwarteten Geschehnissen.

Die Geschichten sind im besten Sinne Welttheater.

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Zach Williams:

Es werden schöne Tage kommen

Zach Williams zeichnet in diesen zehn Erzählungen, seinem literarischen Debüt, die Welt in den Details ganz und gar realistisch. Ob Natur oder Stadtlandschaften, Lebensgewohn-heiten, gesellschaftliches Miteinander oder die Gefühle der Figuren, kein Teil dieses Puzzles wirkt irreal. Aber das Gesamtbild, das er evoziert, macht deutlich, dass das Irreale nicht hinter der Realität lauert, sondern Realität und Surrealität eins sind. Und die Welt eher einer Lebendfalle gleicht, als einem Ort der Selbstentfaltung.

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