Die neuesten Empfehlungen

_____________________________________________________

November 2022

_____________________________________________________

Judith Auer (Illustrationen) &

Luca Tortolini (Text):

Der Spaziergang des Herrn Momo

Der Gewohnheitsmensch Herr Momo, ein feiner Herr mit Hut und Spazierstock, macht jeden Tag einen Spaziergang durch den Park und die Stadt. Sein Leben könnte langweilig sein, doch er erfreut sich an allem, was ihm begegnet - und er ist bereit, fliegen zu lernen! Die wunderbar zarten und harmonischen Buntstiftzeichnungen Judith Auers  setzen die poetische Geschichte Luca Tortolinis mit Phantasie und einem Augenzwinkern um. Das Buch beflügelt und bezaubert, es lenkt den Blick auf die kleine Welt um uns herum und auch in den Himmel.

Zur Besprechung

 

 

 

Jean Stafford:

Das Leben ist kein Abgrund - Stories

In elf Erzählungen leuchtet Jean Stafford in die "innerste Kammer" ihrer Figuren. Präzise und empathisch, tieftraurig und komisch, sehr lebendig und intensiv erzählt sie von allen Facetten des menschlichen Lebens. Dabei kommt dem Leid mehr Raum zu als dem Glück, der Einsamkeit mehr als der Liebe oder Erfüllung. Die zwischen 1944 und 1978 entstandenen Stories sind zeitlos moderne Klassiker, sie fangen Menschen in extremen Momenten oder Phasen ein - das Leben könnte doch ein Abgrund sein.

Zur Besprechung

 

 

 

Lucia Jay von Seldeneck (Text) & Florian Weiß (Illustration):

Berge - 35 Geschichten zwischen unten und oben

35 vielfältige Geschichten aus unterschiedlichen Perspektiven, begleitet von Sachtexten, Steckbriefen, weiterführenden Lesetipps und nicht zuletzt den wunderbaren Illustrationen, machen dieses Buch zu einer informativen und beflügelnden Reise in die Berge. Es ist nicht nur für BergsteigerInnen ein Schatzkästchen, es erzählt Natur- und Kulturgeschichte(n), Mythen und Träume und versucht die Frage, was die Berge so faszinierend macht, zu beantworten. Das handliche Format passt zudem in jeden Rucksack - hier wurde an alles gedacht.

Zur Besprechung

 

 

 

Usama Al Shahmani:

Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt

Dafer Schiehan musste die Diktatur Saddam Husseins wegen eines kritischen Theaterstücks verlassen. 2002 floh er aus dem Irak, in der Schweiz fand er eine neue Heimat.

Der stark autobiografisch inspirierte Roman schildert das Leben in der Diktatur, die Flucht, den beklemmen-den Alltag im Schwebezustand des Asylsuchenden und wie Dafer es schaffte, sich ein eigenes Leben aufzubauen.

Die Natur und die deutsche Sprache halfen ihm, ein Gleich-gewicht zu finden und nach langer Reise die Selbstverständ-lichkeit, "dass er da ist" zu erfahren.

Zur Besprechung

 

 

 

Miguel de Unamuno: Nebel

Dieser Roman, der reich an Verwirrun-gen, Turbulenzen und  Wendungen ist, erzählt die Geschichte Augustos. Dieser verliebt sich Hals über Kopf in die junge Klavierlehrerin Eugenia, die jedoch bereits einen Liebsten hat.

Die Liebesgeschichte ist der Anlass für komische und tragische Ereignisse, vor allem aber die großen Fragen nach Glück und Leid, Traum, Realität, Religion, Sterblichkeit und sehr viel mehr. Der 1914 entstandene Roman, der in einer Begegnung Augustos mit seinem Schöpfer Miguel de Unamuno kulminiert, rüttelt das Denken der LeserInnen gründlich durcheinander. Er ist ein großes Experiment, eines, das magnetische Wirkung ausübt.

Zur Besprechung

 

 

 

Nina Bouraoui: Erfüllung

Aus einer einzigen Stimme besteht dieser Roman, erzählt von Michéle, 38, die von Frankreich nach Algerien ging, der Liebe zu Brahim wegen. Von dieser Liebe ist nicht mehr viel übrig, Michéle hat sie vollkommen auf ihren Sohn Erwan übertragen. Als dieser einen neuen Freund mit nach Hause bringt, bricht sich eine fast wahnsinnige Eifersucht in Michéle Bahn. Denn Bruce ist ein Mädchen, aber eines, das Grenzen sprengt. Michéles sorgsam zusammengehaltenes Leben gerät ins Wanken, als sie dann noch Bruces Mutter kennenlernt, stellt sie alles in Frage. Das intime Porträt einer strauchelnden Frau, vor der prächtigen Kulisse Algeriens und dem Hintergrund der politischen Ereignisse dort, ist von großer sprachlicher Kraft, es ist fast schon hypnotisch.

Zur Besprechung