Diese Bücher öffnen Türen in andere Welten

 

 

Arad Dabiri: Drama

Der Ich-Erzähler, Ende zwanzig, Student der Medizin in Berlin, fliegt für einen Tag, für einen sehr speziellen Abend zurück nach Wien, der Stadt seiner Kindheit und Jugend. Er erhielt eine Einladung von einem ehemals guten Freund, zu dem er seit seinem fluchtartigen Verlassen Wiens keinen Kontakt mehr hat. Weitere alte Freunde werden anwesend sein, mehr weiß er nicht. Der Roman spielt an einem einzigen Tag, der sich zu einem bühnenreifen Drama entwickelt. Spielten zu Beginn Fragen der Identität und Erinnerungen eine große Rolle, ist der letzte Akt Gegenwart pur. Über die absolute Gegenwart verfügt nur einer: der Tod. Ein starkes Debüt!

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Jürgen Bauer: Styx

In der Oper, einem riesigen Garten, der Welt der Erinnerungen und dem unebenen Gelände eines Neuanfangs spielt dieser Roman in vier Akten. Die Ich-Erzählerin ist eine Souffleuse, die eines Tages ihren Dienst verweigert. Dies geschieht am Anfang des Romans, der schichtweise Detail für Detail das Leben der Souffleuse freilegt. Wie ein Gärtner entfernt Jürgen Bauer behutsam die Erde, bis die Wurzeln sichtbar werden, bis die Pflanze an einen anderen Ort versetzt werden und dort ein neues Leben beginnen kann. Dazu muss sie sich ihren Erinnerungen stellen, begreifen, dass sie das Erbe ihres Mannes nicht bewahren muss, dass sie die Geschichte ihres Lebens selbst schreiben kann. Immer wieder überlappen sich Zeitebenen, Ereignisse und Personen schieben sich  übereinander, erstaunlicher-weise klären sich die Dinge genau dadurch.

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Margarita Garcia Robayo: Das Paket

Die junge Ich-Erzählerin, eine Schriftstellerin, lebt in Buenos Aires, fern ihrer Schwester und Mutter in Kolumbien. Sie erhält regelmäßig Pakete von ihrer Schwester, einem besonders großen entsteigt die Mutter!, die sich mit großer Selbstverständlich-keit bei ihr einquartiert und gute Rat-schläge erteilt. Mit ihrem Erscheinen kommen viele Erinnerungen auf, Fragen an das Leben, die eigene Situation und die ihrer Generation. Leicht, klar, fließend und sehr humorvoll ist dieser Roman, dessen Heldin vor keiner Frage abtaucht, die Klarheit in ihr Leben bringen möchte. Und mit den Leser:innen das Spiel: wie wirklich ist das, was sich als Realität präsentiert? spielt. Das ist unterhaltsam und tiefgründig.

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Leonora Carrington: Die Windsbraut - Bizarre Geschichten

Bizarr, geheimnisvoll, verstörend sind die zwischen 1938 und ca. 1980 entstandenen Geschichten, die in jeder Hinsicht Grenzen sprengen. Die zwischen Mensch und Tier oder Pflanze, zwischen Leben und Tod, zwischen den unterschiedlichsten Kulturen. Leonora Carrington, 1917-2011, galt lange als Muse der Surrealisten, erst im Lauf der Zeit wurde ihr eigenständiges, eigenwilliges malerisches und literarisches Werk entdeckt. Ihre Heldinnen sind rebellische Frauen, die sich der bestehenden Ordnung widersetzen, sich mit Tieren verbünden, das Animalische in sich selbst zulassen, erkennen, dass ein Mensch, der nur seinen Verstand pflegt, niemals ein vollständiger Mensch sein wird. Die Heldinnen sind in ständiger Bewegung, stellen Fragen, verschlingen, verwandeln sich. Ein starkes, vielfältiges Werk gibt es hier zu entdecken, eines, das die Schöpferkraft der Frau feiert.

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Christoph Geiser:

Das Gefängnis der Wünsche

In diesem vielschichtigen, sehr freien Buch verwebt Christoph Geiser die Lebens- und Denkwelten des Marquis de Sade und die des Olympiers Goethe miteinander. Die beiden stehen für das dionysisch Rauschhafte und das apollinisch-klassisch Geordnete - hier treffen Welten aufeinander, die, wie Geiser vorführt, nicht zu trennen sind. In einer immer freier und assoziationsreicher werdenden Sprache reflektiert er über Gewalt und Lust, das Sprengen von Grenzen und die `Gesetze der Hölle´.

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Solvej Balle:

Über die Berechnung des Rauminhalts I

Tara fährt zu einer Messe, sie handelt mit antiquarischen Büchern. Noch vor ihrer Rückkehr nach Hause zu ihrem Mann Thomas wird ihr klar, dass sie in ein Zeitloch gefallen, in einer Zeitschleife gefangen ist. Sie erlebt den 18. November immer und immer wieder, während er für alle anderen jeden Tag neu ist. Diese gegenläufige Bewegung, die schwer mit der gängigen Logik zu fassen ist, treibt das Paar auseinander, zu groß wird der Abstand mit der Zeit. Solvej Balle schreibt in diesem ersten eines auf sieben Bände angelegten Romanprojekts über Zeit und Raum, Unerwartetes und Unerklärliches, über Distanz und Nähe, Muster, Routinen und Details. Sie beschreibt das Sein des Menschen in der Welt, zugleich entkoppelt sie die Fiktion von der Realität. Ein äußerst faszinierender Roman, der fragt, ob jeder in seiner eigenen Welt lebt, wenn nicht einmal mehr die Zeit eine Verbindung herstellen kann, glänzend übersetzt von Peter Urban-Halle.

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Anne Weber: Luft und Liebe

Anne Weber erzählt eine luftig leichte, ironisch gebrochene Liebesgeschichte, in der eine Schriftstellerin einen Märchenprinzen findet. Ein Kind wäre die Krönung dieser Liebe, doch mit Anfang vierzig tickt die biologische Uhr hörbar. Aber es gibt ja die Hilfen der Medizin, vielleicht geschieht das Wunder? Es geschehen ganz  wunder-liche Dinge, am Ende platzt nicht die Fruchtblase, sondern eine andere. Anne Weber stellt ihrer Ich-Erzählerin eine Doppelgängerin zur Seite, so entspinnt sich ein manchmal absurder Dialog, der aber die ganz ernsthafte Frage zum Verhältnis von Leben und Schreiben stellt. Das feine Zerlegen des Märchenprinzessinnentraums ist eine vergnügliche Befreiung, eine, die die "tote Prinzessin" zum Leben erweckt.

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Johanne Lykke Holm: Strega

Neun Mädchen verbringen einige Monate als Saisonarbeiterinnen in einem Hotel - in das niemals ein Gast kommt. Das labyrinthartige Gebäude ist ein Labor, in dem sich die Mädchen in ihre Rolle als Frau einüben sollen. Der Stil ist sinnlich, der Roman liest sich wie ein Märchen, doch die Aussage ist eine klar politisch-feministische. Es geht um Erziehung und Gehorsam, um Erwartungen, um Mädchen- und Frauenmörder, um Selbstermächtigung und die Möglichkeit eines selbstbestimmten Lebens. Der Roman ist schlicht der Hammer!

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Alan Bennett: Drei daneben

Vier neue Geschichten in der Tradition der `Talking Heads´, kurze Monologe, die sich auf engem Raum großen Themen, um nicht zu sagen Tragödien, widmen, aus der Feder des unvergleichlichen Dramatikers. Er erschafft in jeder Geschichte eine eigene Welt, diese spielgelt die reale, ist so absurd wie diese, außerdem unterhaltsam und bedenkenswert. Nur ein so ausgezeichneter Schriftsteller wie Alan Bennett schafft es, derart konzentriert, stilistisch einzigartig, hinter- und tiefgründig zu erzählen und dabei auch noch Lacher zu erzeugen! 

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Lukas Holliger: Unruhen

In sechzehn luziden und brillanten  Erzählungen durchleuchtet Lukas Holliger die Fragilität der Welt. Seine Protagonisten schwanken, straucheln, kippen aus der Realität in die Phantasie. Sie suchen nach einer Logik im Leben, verraten andere, um sich zu retten, verfangen sich in Zeitschleifen. Sehr kunstvoll verortet Holliger seine Figuren in der Welt, ihre psychischen Zustände korrespondieren mit ihrer physischen Umgebung. Er stellt Fragen, begibt sich ins Universum hinaus und schenkt seinen letzten Satz einer Hummel.

Gibt es die Logik im menschlichen Leben?

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Máirtín Ó Cadhain: Der Schlüssel

J., der Papierbeauftragte, wird in seinem Büro eingeschlossen, es gibt keinen Ausweg. Die in einem irischen Amt spielende, 1967 erschienene Novelle könnte sich in Überall oder Absurdistan zutragen, denn obwohl Bedienstete und Beamte jeder Ebene bis zum Minister damit beschäftigt sind, gelingt es nicht den Eingeschlossenen zu befreien. Es gibt keinen Präzedenz-fall. Die Satire glänzt durch einen ausgefeilten Stil, entwickelt einen starken Sog - und ist heute so aktuell wie bei ihrer Entstehung. 

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Gilbert Keith Chesterton:

Verteidigung des Unsinns, der Demut, des Schundromans und anderer mißachteter Dinge

Sechzehn Essays des für seine Detektiv-romane um die Figur Pater Brown bekannten Autors, die sich mit Naheliegendem und auch Abgelegenem beschäftigen. Mit unverkennbar englischem Humor geht er Fragen der Philosophie, Literatur und Kunst, der Geschichte und Moderne, der Sprache und Pädagogik und nicht zuletzt der Liebe nach. Wunderbar illustriert von Egbert Herfurth, der die Themen in Szene setzt, ist das Buch ein Hochgenuss und eine Aufforderung zum Denken und Hinterfragen. Großes Lesevergnügen!

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Jaime Begazo: Die Zeugen

Der Ich-Erzähler und Alter Ego des Autors dieses Romans trifft sich mit dem Schriftsteller Borges kurz vor dessen Tod. Er fragt ihn nach einer Figur, die in der Erzählung "Emma Zunz", einer der berühmtesten des "Meisters", auftaucht. Aus der Beantwortung dieser Frage entwickelt sich ein Gespräch über Dichtung und Wahrheit, über den Realitätsgehalt der Fiktion, über die Poetik des Schreibens. Borges erzählt den Hintergrund der Erzählung, der Ich-Erzähler kommt aus dem Staunen nicht heraus - er wird Zeuge des poetischen Schaffens, so wie Borges selbst Zeuge der Tat war, die den Nukleus dieses Werkes der Möglichkeiten bildet. Sehr aufregend!

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Izabela Leal: Die Andere

"Die Andere" ist ein (lästiger) Eindringling, zugleich Stimme, Motor, Impuls und Begleiter einer jungen Frau, die als "ich" ihr Leben reflektiert. Zwischen Poesie und Prosa angelegt, ist sie eine Suchende, die die Unsicherheit in einem tastenden Text niederschreibt. Hier gibt es keinen klassischen Erzähler, der berichtet, was passiert, die LeserInnen sind aufgefordert, sich auf den vielfältigen Text einzulassen, in ihm mitzugehen. Von der philosophischen Überlegung bis zum Einkaufszettel ist in diesem kurzen Buch alles drin, bis hin zu der Frage: "können wir in der eigenen haut überleben?"

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Anton Cechov: Sommergeschichten

Eine sehr schöne und trefflich übersetzte Auswahl an Erzählungen, die zwar im Sommer spielen, nicht aber nur die schönen Seiten dieser Jahreszeit feiern. Nein, alles blüht und  wächst kräftig unter der Sonne - Anton Cechov entwirft lebendige Menschen, die mit ihrem Schicksal und ihren Leiden-schaften kämpfen. Der wunderbar ironische Ton, in dem er erzählt verleiht den Geschichten Flügel, sie fliegen direkt ins Herz der LeserInnen  und entfachen das Feuer der Cechov-Leidenschaft. 

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Helwig Brunner: Gummibärchenkampagne

Mehr als einhundert Minutennovellen werfen Blicke auf ganz alltägliche Situationen und Phänomene - Helwig Brunner macht aus diesen frische, hintergründige, fallenstellende, selbstironische, surreale, groteske und vor allem sehr charmante Geschichten. Sie sind ein toller Schmaus, nur ein bisschen böse und kein bisschen seicht - sie sind allerbeste Unterhaltung und Anregung, das menschliche Drama einmal von einer neuen Seite zu betrachten.

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Désirée Opela: In Limbo

Vier junge Menschen trudeln durch München, diskutieren über die Kunst, suchen einen Sinn in ihrem Leben, suchen die Liebe - und Räume, die außerhalb des Konsums liegen.

Räume, die Möglichkeiten eröffnen, Erfahrungen zulassen, Gestaltung erlauben. Der sehr vielfältige Debütroman der jungen Autorin ist ein variantenreiches Plädoyer für die Ästhetik, eingebettet in die Geschichte ihrer Figuren, die sie aus dem mittelalterlichen Limbus, der Vorhölle, ins Jetzt transportiert. Das gelingt ihr trefflich.

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Volker Demuth:

Niederungen und Erhebungen -

Besichtigung einer Lebenslandschaft

An drei Orten derselben Gegend verbringt der Autor einen Großteil seines Lebens: dem "Großvater-bauernhof", der "Randlage Kleinstadt" und dem "Haus am Fluss." An der Donau bei Ulm gelegen, von Eiszeiten und den Menschen geformt, reich an Historie und Veränderungen, die der Landschaft ebenso eingeschrieben sind wie der Sprache und dem Denken, begibt sich Volker Demuth auf Spurensuche.

Diese Suche stellt die großen Fragen: Wer bin ich? Warum bin ich der, der ich bin? Warum lebe ich gerade hier? Demuth umkreist diese (und viele weitere) Themen in einem großen Kreis, schlägt den Bogen zwischen der Gegenwart und jener Zeit, als auf der Schwäbischen Alb die ältesten Kunstwerke der Menschheit entstanden, er spürt der äußeren und inneren Landschaft nach - mit der größt möglichen Sprachachtsamkeit, sehr vorsichtig, völlig unprätentiös, sehr konzentriert und fließend.

Das Buch ist eine Selbsterkundung, die den Leser mitnimmt und ihn anregt, die selben Fragen an sich selbst zu stellen.

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Laura Freudenthaler: Geistergeschichte

Die Klavierlehrerin Anne hat sich ein Freijahr genommen. Ihr eigenes Spiel möchte sie pflegen und ein Lehrbuch schreiben. Doch sie ist völlig aus dem Takt geraten, weil sie meint, ihr Mann Thomas hätte eine Affäre.

Anstatt zu spielen wandert sie durch die Stadt, stellt sich vor, wie Thomas sich mit "dem Mädchen" trifft - und sieht Schatten durch die Wohnung huschen, ein Gesicht am Fenster etc. Realität und Vorstellung verschwimmen, es

ist nicht mehr zu unterscheiden, was passiert und was passiert sein könnte. Laura Freudenthalter gelingt es, den Leser vollkommen in die Wahrnehmung und Gedankenwelt  Annes hineinzuziehen, ihn in einen Raum voller Spiegel und in die Schwebe von Wirklichkeit und Phantasie zu entführen. Dabei überlässt sie es dem Leser, die Geistergeschichte zu deuten, ihr Roman ist kein psychologisches Dossier, sondern ein Sprach-Kunst-Werk.

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Hartmut Lange:

An der Prorer Wiek und anderswo

Zehn Novellen, die die Realität hinterfragen, Suchende begleiten, Wiedergängern Raum lassen, die Zeit in Frage stellen und der Vergäng-lichkeit nachspüren. Ästhetisch sind

sie ein Hochgenuss, geistig eine Herausforderung, denn jede einzelne Novelle ist eine Welt für sich, doch es gibt innere Verbindungen, die dem Buch als Ganzem eine noch stärkere Dichte verleihen.

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Rita Indiana: Tentakel

Acilde hat zwei Ziele: Chefkoch und ein Mann werden. Argenis möchte als Künstler reüssieren. Giorgio Menicucci möchte seiner Frau Linda helfen,

das Meer zu retten. Sie leben in der Dominikanischen Republik der Zukunft, doch der Roman hat seine Wurzeln im 17. Jahrhundert.

Er ist ein bunt zusammengesetztes Puzzle mit Teilen aus Religion, Umweltzerstörung, Geschichte der Karibik, Identitäts- und Genderfragen, bildender Kunst und Musik. Die Realität wird ständig durchkreuzt von der Vergangenheit, in Wahrheit sind diese gar nicht zu trennen. Wie die Kunst, die in der Lage ist,

Raum und Zeit hinter sich zu lassen und Entferntestes zu überbrücken, kreuzen sich in diesem Roman die Wege multibler Ichs. Was die Beantwortung der Frage: Wer ist ich? nicht gerade erleichtert, dem Leser aber eine sehr vielfältige und kompromisslos moderne Geschichte beschert, die frei und unverblümt mischt, schichtet, verflüssigt und vor nichts zurückschreckt.

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Eliot Weinberger: Vogelgeister

Weinberger reist durch den 

Welt-Raum: er folgt den Elementen, ganz konkret auf Fahrten über Flüsse oder dem Besuch von Inseln, er hört den Vögeln und den alten Schriften zu, er entdeckt Unbekanntes im Bekannten - wie ein Flugkünstler ist er zwischen Wolken und Höhlen unterwegs, immer den Gefahren der Natur ausgesetzt, immer auf der Suche nach Begegnungen. Eher Poesie als Essays sind die Texte, die Weinberger verfasst - erschafft - er nimmt die Realität ernst, fabel- und sagenhaft wirken jedoch seine Geschichten von Menschen, Gebräuchen, Träumen, Steinen oder Fröschen.

Sie üben einen starken Sog aus und sprechen alle Sinne an. Eine Schatzkammer.

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Friedrich de la Motte Fouqué: Undine

Die Liebe schenkt der Wasserfee Undine eine Seele, und mit ihr Freud und Leid.

Ihr Eintritt in die Welt der Menschen ist gezeichnet von dem großen Glück durch die Hochzeit mit dem Ritter Huldbrand, doch Undine muss erfahren, dass seine Liebe nicht unendlich ist - letzten Endes bleibt sie ihm fremd. Das tragische Ende der märchenhaften Liebesgeschichte lässt sich schon am Anfang erahnen, denn der wackere Ritter mag sich mit Schwert und Lanze auskennen, den unzähmbaren Kräften der Natur ist er nicht gewachsen. Illustriert wurde diese Ausgabe von Renate Wacker mit kraftvollen Bildern in Schwarz und Weiß, unterlegt oder umspült von blaugrüner Aquarellfarbe.

Die Bilder fangen die Geschichte ein und geben ihr ein ausdrucksstarkes Antlitz.

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Mairtin O Cadhain: Grabgeflüster

Das Leben unter der Erde ist dasselbe wie das in der Alten Heimat, mit dem Unterschied, dass die Toten ihre Gräber nicht verlassen können. "Die Hölle, das sind die anderen," könnte man mit Sartre die Situation nennen, in der sich die Protagonisten dieses Romans befinden.

Wortführerin ist die kürzlich verstorbene Caitriona, doch in ihre Klagen und Anklagen mischen sich bienenstockartig unzählige Stimmen, die alte und neue Lügen verbreiten, verleumden und bezichtigen, die neidisch und eifersüchtig sind, sich widersprechen und die Seite wechseln. Von Ruhe keine Spur, es herrscht Rivaltät in jeder Hinsicht. In diesen stream of consciousness, den Cadhain, der als der irischsprachige Joyce gilt, ebenso gut beherrscht wie Joyce selbst, mischt sich eine universale Stimme, das "Schallhorn des Friedhofs." Sie ist in Wortwahl und Melodie sehr verschieden von den Klagen der Menschen und gibt dem Roman eine Struktur, die über das (oft kleinliche) menschliche Urteil hinausreicht. 

Der Roman ist ein Kultbuch im gälischsprachigen Irland, er erschien 1949, wurde erst 2015 ins Englische übersetzt und liegt nun erstmals auf Deutsch vor. Eine Entdeckung.

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Michael Ondaatje und Serge Bloch:

Jasper braucht einen Job

Jasper, ein Dobermann, ist teuer.

Ein Job wäre prima, doch was könnte

er machen? Unverhofft bekommt

er ein Engagement bei einer Theaterproduktion des Stückes

"Caesar und Cleopatra" von G.B. Shaw. Jasper macht seine Sache gut, das Publikum liebt ihn, er wird zum Star. Leser/Zuschauer verfolgen seine Entwicklung vom Haustier zum Alphatier - und wie er am Ende einen ganz anderen Job bekommt. Einen weniger glamourösen, doch vielleicht einen mit Gehalt? Das 47. der "Tollen Hefte", dem auch ein Poster beiliegt, ist eine geballte Ladung an Farbe, die beredten Illustrationen Blochs unterstreichen den lakonischen Stil Ondaatjes kongenial. Herausgekommen ist eine perfekt in Szene gesetzte Geschichte, die nicht nur das Verhältnis von Mensch und Hund beleuchtet, sondern auch die Sorgen und Träume aller, die auf der Bühne des Lebens stehen.

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E.T.A. Hoffmann:

Die Bergwerke zu Falun

Illustriert von Kat Menschik

Die Geschichte des jungen Elis Fröbom, der die Seefahrt aufgibt und Bergarbeiter wird, gehört zu den bekanntesten Erzählungen der Romantik. Elis begegnet nach einer Indienfahrt einem alten Bergmann,

der ihm sagt, er solle nach Falun gehen und im dortigen Bergwerk arbeiten, das sei seine Bestimmung. Diese Aussage wird von einem eindringlichen Traum bekräftigt, Elis macht sich auf den Weg. Als er den Höllenschlund am Tageseingang sieht, kehrt er fast um, doch die freundliche Aufnahme in die Gemeinschaft der Arbeiter, vor allem aber die schöne Ulla, bewirken, dass er bleibt. Begegnungen, Erlebnisse, Träume und Visionen unter Tage vermischen sich mit der Tagesrealität - Elis ist vielen unterschiedlichen Kräften ausgesetzt, Angst und Sehnsucht streiten in seiner Seele,

in manchen Augenblicken ist er dem Wahnsinn nahe.

Kat Menschik hat diese Neuausgabe mit eindringlichen und einprägsamen Bildern illustriert, die den Leser tief in die Geschichte hineinziehen. Sie spiegeln die Zerrissenheit des Helden, setzen Glanzlichter auf einzelne Szenen, vertiefen den Geist und die Stimmung der Erzählung, die zwischen Blutrot und Meerblau tiefe Einblicke in die menschliche

Seele gewährt.

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Christine Wunnicke: Katie

Florence Cook ist ein berühmtes Medium Ende des 19. Jahrhunderts in London.

Das Besondere: sie materialisiert. Aus ihr heraus tritt Katie, ein ziemlich schamloses Frauenzimmer. Der Physiker und Chemiker William Crookes soll begutachten, ob Florence eine Betrügerin ist oder nicht.

Seine Methoden und Ergebnisse sind fragwürdig und Katie ist nicht so einfach zu fassen. Auf der Grundlage wissenschaftlicher und historischer Fakten (alle Personen des Buches lebten wirklich), entwickelt Wunnicke eine famose, sprachlich und inhaltlich erstklassige, lehrreiche, unterhaltsame, phantasievolle, ironische und großen Genuss bereitende Geschichte, wie man sie eigentlich nur aus dem angelsächsischen Raum kennt.

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Joshua Groß: Faunenschnitt

Frank, ein junger Schriftsteller, fährt zu seinem Verleger Bruno ins Salzkammergut. Dort lernt er nicht nur den Bootsverleiher Edward und die schöne Sofia kennen, er erlebt einen Flugzeugabsturz, der in Wirklichkeit eine Performance ist, er hilft, einen Einbruch aufzuklären und er zelebriert selbst einen symbolischen Akt der Überwindung von Postmoderne und Kapitalismus, indem er eine Kaffeemaschine (!) verbrennt. Frank, der seinen Beruf als das Bauen eines begehbaren Kaleidoskops beschreibt, könnte das Alter Ego Joshua Groß´ sein, der mit "Faunenschnitt" einen kaleidoskopischen Roman geschrieben hat, der Realitäten ganz neu zusammensetzt, mitunter zusammenschüttelt.

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Lilian Faschinger: Magdalena Sünderin

Die schöne Magdalena entführt einen Priester aus dem Pfingstgottesdienst heraus. Im tiefen Wald fesselt sie ihn an einen Baum und zwingt ihn, ihr zuzuhören. Sie legt eine lange Beichte ab und berichtet von den sieben Liebhabern, die sie ermordet hat. Doch im Lauf der Beichte wird aus der Sünderin (fast) eine Erlöserin, der Pfarrer erlebt Unerhörtes und der Leser kommt in den Genuss einer hintersinnigen Scheherazade, deren Dreh- und Angelpunkt die Leidenschaft ist.

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Ilijas Shansugirow: Das Lied von Kulager

"Das Lied von Kulager" erzählt die Geschichte eines Pferdes, das von einem mächtigen Mann getötet wird, weil er es nicht besitzen kann. Die Parallele zur politischen Situation bei seinem Erscheinen in den 1930er Jahren in der Sowjetunion war sofort klar und kostete den Autor das Leben. Gert Heidenreich hat das Epos in deutscher Sprache nachgedichtet und dabei mit bilderreichen Versen die Handlung auf den Konflikt zwischen Akan Seri, dem Besitzer des Pferdes Kulager, und dem reichen, brutalen Batyrasch zugetrieben. 

Die beigelegte CD lässt eintauchen in die orale Tradition der kasachischen Literatur und vermittelt dadurch einen starken Eindruck von einer fremden Welt.

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David Garnett: Dame zu Fuchs

Mrs. Silvia Tebrick verwandelt sich kurz nach der Hochzeit mit Richard im Jahr 1880 in eine Fähe. !!! Er versucht, sie zu verstecken, zu beschützen, zu erziehen, doch nicht einmal mit der Hilfe von Silvias ehemaliger strenger Gouvernante gelingt es ihm, wieder Kontrolle über seine  Frau zu bekommen. Sie flieht aus dem Garten in die freie Natur, bezahlt aber schließlich mit dem Leben für ihren Freiheitsdrang. Die Geschichte erhebt überhaupt keinen moralischen Zeigefinger, im Gegenteil, sie ist ein Plädoyer für die Freiheit, die David Garnett selbst auch lebte und verteidigte. Geschrieben in einem sehr charmanten, federleichten Stil - eine große Verführung.

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Marie NDiaye: Ein Tag zu lang

Normalerweise verlassen Herman und Rose ihren Ferienort am 31. August -

wie alle anderen Gäste auch. Nicht so in diesem Jahr. Sie übertreten das scheinbar eherne Gesetz und bleiben einen Tag länger. Dies führt zum Verschwinden Roses und des achtjährigen Sohnes. Herman versucht sie zu finden, doch in kürzester Zeit entgleitet ihm sein Leben komplett. In kafkaesker Manier findet er sich in einer völlig ausweglosen Situation  - je mehr er versucht, Teil seiner neuen Umwelt zu werden, desto fremder wird er. Auch sich selbst.

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Dino Buzzati:

Aus Richtung der unsichtbaren Urwälder

Voller Ironie, Poesie, Liebe und dem Blick für menschliche Schwäche zeichnet Buzzati in jeder Erzählung ein Bild des Scheiterns. Absurde Begebenheiten widerfahren Menschen, denen an entscheidender Stelle Mut und Entschlossenheit fehlen, oder die einfach nur Pech haben. Manchmal steht der Einzelne am Ende wirklich als Vereinzelter da, manchmal verliert er sogar das Verständnis für sich selbst, oft geht es nicht mit rechten Dingen zu - den Leser erwartet ein Feuerwerk an Ideen und Phantasie. Und das Schöne ist: Buzzati hat es nicht nötig, irgendjemanden persönlich lächerlich zu machen oder den moralischen Zeigefinger zu heben.

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Ugo Riccarelli: Der Zauberer

Der Vater des Ich-Erzählers kommt als Soldat aus einem kleinen Dorf in den Alpen nach Afrika. Mit Mut, Frechheit und einer unendlichen Phantasie - auch in der Sprache - gelingt es ihm, sich selbst und seinen Kameraden eine gewisse Freiheit zu bewahren. Bis er sich verliebt. Doch der Vater kehrt zurück nach Norditalien, wo er eine Familie gründet und seine Geschichten erzählt - und zwar in immer neuen Variationen. Aus dieser Vielfalt versucht der Erzähler so etwas wie ein Konzentrat der Wahrheit zu destillieren. Das gelingt ihm nur ansatzweise, viel wichtiger ist aber die Fabulierkunst des Vaters, des Zauberers, der sich mit jeder Geschichte eine eigene Wahrheit erschafft. 

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Christine Wunnicke:

Der Fuchs und Dr. Shimamura

Der junge Dr. Shimamura reist Ende des

19. Jahrhunderts nach Europa, um seine Kenntnisse der Nervenheilkunde zu vertiefen. Und auch, um sich von dem Fuchs zu befreien, der ihn befallen hat.

Die Diagnose "Fuchsbesessenheit" ist jener der "Hysterie" sehr ähnlich, in Orient und Okzident ist diese "Krankheit" gerade sehr in Mode. Die Reise ist, wie das ganze Leben, ein großes Abenteuer für den Herrn Doktor, der Vielem nur entgeistert zusehen kann. Dieser wunderbar märchenhafte Roman, der die Erinnerungen Dr. Shimamuras sehr poetisch aufzeichnet, widmet sich großen Themen: Sexualität, Wissenschaft, Mentalität - dargestellt durch diesen sympathisch-naiven Arzt und dem vierbeinigen Protagonisten mit dem schönen Fell.

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Francis Wyndham: Der andere Garten

England, kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Der junge Erzähler lernt die neue Nachbarin Kay kennen, sie ist schon in den Dreißigern, lebt aber noch bei den Eltern. Diese verachten sie, denn Kay fügt sich nicht in die Konventionen der gehobenen Schicht auf dem Land. Die beiden werden Freunde und erleben zusammen, aber doch jeder auf seine Art, den Untergang der alten Welt.

Symbol für diese ist der andere Garten, der zu Beginn schon nicht mehr modern, aber gut gepflegt ist - am Ende ist nicht mehr viel übrig von dieser "wohlgeordneten Schöpfung".

Ein Roman von großer Tiefe, erzählt mit britischem Understatement, das der Phantasie des Lesers viel Raum lässt.

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Jens Steiner: 

Junger Mann mit unauffälliger Vergangenheit

Die Philosophiestudenten Paul und Magnus spielen einem Medienzar einen Streich. Kurz darauf wird dieser Zar entführt und Paul sieht völlig überrascht sich selbst zur Fahndung ausgeschrieben. Eine aberwitzige Flucht von Zürich nach Marseille, organisiert von der schönen Dolores, bringt manche Unannehmlichkeit für Paul. Seine Wege und Bewegungen, seine Überraschung, als er erkennt, was vor sich geht, sind Einübungen ins Leben. Der spannende Roman spielt die Frage durch: Was macht uns zu dem, was wir sind? Denn Paul wird am Ende zu genau dem, was man ihm unterschob, als  das noch absolut falsch war. Aber er füllt die Rolle dann doch auch wieder ganz anders aus...

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Michael Köhlmeier: Shakespeare erzählt

Shakespeare breitet in seinen Dramen die ganze Breite und Tiefe der menschlichen Seele aus. Die Dramen und ihr Personal sind heute noch so lebendig wie zur Zeit ihrer Entstehung - und geben noch heute Rätsel auf. Köhlmeier erzählt elf Geschichten "nach", er übersetzt in zeitgemäße Sprache, spürt den Kern der jeweiligen Story auf und bietet Adaptionen, die überzeugend in die "Bergwerke" der Seele führen, deren Schätze Shakespeare für uns gehoben hat.

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John Banville: Unendlichkeiten

Die alten Götter treiben noch heute ihr munteres Spiel mit den Sterblichen.

So auch mit den Godleys (!), die in ihrem Landhaus ein Familientreffen abhalten. Aus traurigem Anlass: der Vater liegt im Sterben.

Trotzdem ist Banville wieder ein leichtfüßiges, sprachlich brillantes und hintergründig ironisches Buch gelungen, das den Leser entführt und bestens unterhält.

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Emily Dickinson: Dichtungen

Dickinson lebte von 1830-1886 in Massachusetts. Zu ihren Lebzeiten fast unbekannt, gehört sie heute zu den wichtigsten Dichterinnen des 19. Jahrhunderts. Sie schreibt in einem unkonventionellen Stil, der immer noch als modern empfunden wird. Ihre Gedichte sind eine sehr kunstvolle wechselseitige Spiegelung von großer und kleiner Welt, sehr lebendig und hintergründig.

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Hartmut Lange:

Das Haus in der Dorotheenstraße

Neue Erzählungen, die die Frage nach der Konstruktion von Realität stellen. 

Menschen, die einen festen Platz im Leben haben, sehen plötzlich Dinge, die andere nicht sehen, aber heißt das,dass sie nicht da sind? Jede der fünf Novellen fragt: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

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Marilynne Robinson: Haus ohne Halt

Dieser sehr stark von Wassermetaphorik geprägte Roman stellt die Schwestern Ruth und Lucille, die zusammen mit ihrer Tante in einem Haushalt leben, in den Mittelpunkt. Die beiden Mädchen sind so lange unzertrennlich, bis ein Blick von außen andere Sichtweisen bringt. Als junge Frauen wählen sie Lebenswege, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ein zutiefst beeindruckendes Buch, ein Plädoyer für die Wahlfreiheit und ein Bekenntnis dazu,

dass immer ein Rest an Zweifel bleibt.

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